Bergedorfer Schützengesellschaft
        von  1848 e.V.


Schützendokumente im Bergedorfer Schloß

Im Bergedorfer Schloß sind die ältesten Schützendokumente zu besichtigen

Unter den vielen interessanten Altertümern aus Bergedorfs Vergangenheit, die im Museum für Bergedorf und die Vierlande ausgestellt sind, befinden sich auch zwei wertvolle Schätze, die ganz besondere Beachtung verdienen. Es ist die große Schützenkette mit dem vergoldeten Papagoi aus dem Ende des 16. Jahrhunderts und der im Jahre 1621 gestiftete Schützenbecher.
Die etwa 120 cm lange Kette, in früheren Jahren vom Schützenkönig als Symbol seiner Würde getragen, besteht aus dünnen feinen Silberdrahtgliedern, an denen 27 silberne Plaketten befestigt sind. Der silbervergoldete Papagoi schmückt den unteren Teil der Kette und oben befindet sich eine vergoldete Schließe. Sie ist der älteste Teil der Kette und zeigt ein graviertes Wappen mit dem wilden Mann mit dem Namen Casten Odemann 89.

Drei Jahre später, also 1592, ist der Papagoi entstanden. Er ist getrieben und ziseliert, auf dem Kopf trägt er eine Krone. Gestiftet hat ihn der hamburgische Ratsherr Johann Schulte.
Unter den 27 in Treibarbeit und reichlicher Ziselierung gefertigten Plaketten trägt die älteste die Jahreszahl 1624, die jüngste die Zahl 1802. Eingraviert finden wir die Namen von Bergedorfer Amtsverwaltern, Bürgermeistern und Handwerkern. Lateinische Inschriften wechseln mit religiösen Sprüchen ab, oft sind Wappen, Hausmarken bzw. Handwerksembleme mit eingraviert.
Der heute ausgestellte Becher ist eine Nachbildung, denn bei einem Einbruch im Dezember 1974 wurde der wertvolle alte Schützenbecher sowie etliche Zinnhumpen und Zunftladen entwendet. Diese Dinge sind nie wieder aufgetaucht. So stiftete 1982 Heinz Ditze als 2. Vorsitzender der Bergedorfer Schützengesellschaft die ausgestellte originalgetreue Nachbildung. Der silberne, teilweise vergoldete Schützenbecher ist 17,5 cm hoch und zeigt in Ziselierung geflügelte Engelsköpfe und Blattornamente. Der Originalbecher war ein Werk des berühmten hamburgischen Goldschmiedes Claus Sülsen. Die auf der Außenwand eingravierte Inschrift weist außer dem Entstehungsjahr 1621 die Namen der Bergedorfer nach, die von 1591 an den "Papegoien afgeschaten" haben.
Im Jahre 1685 hatte der Amtsverwalter Reimboldt, der im 1681 und 1685 Schützenkönig geworden war, den Becher innen vergolden lassen.