Bergedorfer Schützengesellschaft
        von  1848 e.V.



400 Jahre Bergedorfer Schützen 1989

Festschrift "400 Jahre Bergedorfer Schützen" 1989

Für den historisch interessierten Leser bieten wir hier einen Auszug (S. 26-37) aus der Festschrift an, dessen Original Sie bei der Bergedorfer Schützengesellschaft erhalten können. Das ehemalige Vorstandsmitglied Kurt H.Ladendorf berichtet darin, reichlich bebildert, von Erfolgen der Bergedorfer Schützen.
27 Jahre Sportschießen in der BSG Kurt H.Ladendorf

Lange habe ich überlegt, wie ich die Aufgabe, zu diesem Thema für die Festschrift und damit auch für das Archiv der Bergedorfer Schützengesellschaft, zu schreiben, erfüllen soll. Der Text soll nicht zu lang und nicht nur Statistik sein, er muß Namen nennen, kann aber nicht vollständig sein. Die Zeit für das Zusammentragen der Fakten aus alten Akten, Rundbriefen und Ergebnislisten, aus Zeitungsberichten und Protokollen war nur kurz. Daher war der Mut zur Lücke notwendig und die Benutzung eigener Erinnerungen erforderlich, denn systematisch und chronologisch gesammelte Dokumente sind nur aus wenigen Jahren vorhanden.
Fast auf den Monat genau vor 30 Jahren wurde ich in den Vorstand der BSG gewählt und bin seither mit wechselnden Aufgaben betreut, auf dem sportlichen Sektor arbeite ich seit zwölf Jahren. Mit dem damaligen 1. Vorsitzenden, Rechtsanwalt Werner Klemm - und anderen Schützen - war ich 1961 in München zum Deutschen Bundesschießen, wo wir interessante Kontakte zu schießsporttreibenden Schützenvereinen des Deutschen Schützenbundes fanden. Unser Hamburger Landesverband war ja erst seit kurzem diesem Dachverband angeschlossen. Bis dahin wurde in unserem Heimatgebiet fast ausschließlich das traditionelle Auflageschießen mit dem KK-Gewehr ausgeübt und ein wenig Freihandschießen (stehend), ebenfalls auf 50m. Es gab das Schützenfest in jedem Jahr, das Pfingst- und das herbstliche Abschlußschießen und vier bis fünf sogenannte "kleine und große Löffelschießen", damit war das Jahresprogramm bereits erfüllt.
Etwa zur gleichen Zeit erhielt der Schützenkreisverband Sachsenwald, dem die Schützenvereine des Heimatgebietes angehörten, einen jungen, sehr schießsportbegeisterten Kreissportwart, HansHelmut Kiehn aus Hamwarde. Der damalige 1. Schießobmann der BSG, Reinhard Wagner, teilte 1962 den Mitgliedern in einem Rundschreiben mit, daß erstmalig eine Kreismeisterschaft mit dem Luftgewehr nach den Regeln des Deutschen Schützenbundes (DSB) ausgeschrieben sei und die BSG daran teilnehmen wolle. Durch eine Vereinsmeisterschaft qualifizierten sich dafür in der "Stammabteilung" (heute Schützenklasset: Rainer Klemm, Kurt H. Ladendorf, Kurt Meyer, Jürgen Naujock und Klaus Steffens, in der "Jungschützenabteilung" M. Arndt, G. Heinicke, H. Klemm und H. J. Miske. Uber die Ergebnisse ist nichts bekannt.
Es beginnt also das Freihandschießen mit dem Luftgewehr, auch Kreisrundenwettkämpfe finden statt und es wird auf die Leistungsnadeln des DSB geschossen. 1963 kommt die Luftpistole hinzu, auch bei den Kreismeisterschaften, und der erste Rundenwettkampf mit KK-Dreistellungskampf wird von Kiehn im Kreisgebiet organisiert. Zu den Kreismeisterschaften LG und LP werden gemeldet: Herfried Köpke, Kurt H. Ladendorf, Hans-Jörg Miske, Jürgen Naujock und Klaus Steffens. Die erste Dreistellungsmannschaft waren die gleichen Schützen ohne Köpke. Dieses berichtet Kurt Meyer, der erste "Sportwart" im "Schießausschuß" der BSG, in einem Rundbrief an die Mitglieder.
Im Jahre 1966 gab es bei den Kreismeisterschaften auf dem sportlichen Sektor schon fünf Disziplinen: LG, KK-national (Dreistellungskampf), English Match (KK-liegend), KK 100 m und KK 50 m Freihand. Die BSG belegte mit dem Luftgewehr den 2. Platz, beim 100-m- Schießen und English Match Rang 3. Uber Luftpistole wird nichts berichtet. Erstmalig nehmen Bergedorfer an den Hamburger Landesmeisterschaften teil: Klaus Steffens 9. Platz LG, Mannschaft 8. Platz im Liegendschießen mit Steffens, Miske, Naujock, K. W. Schaefer. Uber die Ringzahlen ist leider nichts zu finden.

Diese Anfinge des Sportschießens fanden unter denkbar mäßigen Bedingungen statt, legt man heutige Maßstäbe an. Die 50-m-KK-Stände befanden sich noch dort, wo heute die Bogenschützen ihre Pfeile fliegen lassen. Der Aufbau dieser Sparte, der anfänglich lebhaft war und unter Kurt Hammerschlag auch Erfolge der Bogenschützinnen und - schützen auf Kreis- und Landesebene brachte, flachte später leider ab und es fragt sich im Rückblick, ob der Abbruch des alten Schießstandes richtig war.-Doch zurück zu den 50- m-Ständen, die noch ohne Zugscheiben waren. Ausgeloste Schützen oder Jungschützen saßen hinten in der Deckung und zeigten den Schießenden mit farbigen Kellen an, wo ihre Schüsse lagen und welche Ringzahl getroffen war. Luftgewehr und Luftpistole wurde nur in der kalten Jahreszeit geschossen, denn der KK-Schießbetrieb wurde nur zwischen April und Mitte Oktober ausgeführt. Man schoß also runde fünf Monate LG und LP in der kleinen KK-Halle in Querrichtung auf zwei Ständen - ohne Heizung, mit kleinen Handkurbelanlagen und Trichterkugelfang. Die Schießbahnen waren seitlich provisorisch mit einigen Holzverschlägen und Decken begrenzt.
Im "großen" Schützenhaus, der Reetdachhalle, wurden 1961 dann auf den 50- und 1 OO- m-Bahnen vollautomatische Zugscheibenanlagen eingebaut und die Halle renoviert, womit die technischen Voraussetzungen für das Sportschießen gegeben waren. Die 10-m- Halle mit Aufenthaltsraum und Küche sowie sanitären Einrichtungen, Wasseranschluß, Telefon und Heizung wurde dann 1966 in Angriff genommen und bis 1970 vollendet. Ein offener 25-m-Pistolenstand wurde auf dem hinteren Schießstandgelände vom Bezirksamt für die Polizei gebaut und mit unserer Eigenhilfe im Schützenstandbereich überdacht. Damit war eine Entwicklung eingeleitet, die im Laufe der Zeit mit üblichem Auf und Ab zum heutigen Schießsportverein führte, der nicht nur im norddeutschen Raum einen bekannten Namen hat und dessen Kurzwaffenmannschaft zur deutschen Spitzengruppe gezählt werden kann.
1969 wagt die BSG einen weiteren Schritt: Unter Hans-Jörg Miske, 2. Schießobmann, und Karl-Wilhelm Schaefer, Sportwart, wird die Bergedorfer Schießsportwoche geboren. Wettbewerbe gibt es in den Disziplinen Luftgewehr, Luftgewehr-Jugend, KK- Dreistellungskampf, später auch Luft- und Sportpistole. Bereits im ersten Jahr kamen 40 Mannschaften aus der Nachbarschaft, also etwa 200 Starts. Von Jahr zu Jahr stieg die Zahl der Sportschützen und 1976 wurde mit über 1000 Starts ein Höhepunkt erreicht.-Doch zurück zum Jahr 1969: Die 1. Mannschaft der BSG mit Miske, Rausch, Schaefer und Steffens wird bei den Kreismeisterschaften Sachsenwald zum ersten Mal Sieger und Kreismeister,”sie belegt bei den Rundenwettkämpfen den 2. Rang. 1972 wird Hans-Jörg Miske mit 526 Ringen (60 Schuß, verkleinerte Scheibe) Kreismeister mit dem Luftgewehr.
Ein erster großer Erfolg darjungschützen: 1973 bekommt die BSG ihren ersten Landesmeister mit Bernd Hubrich, Junior, mit dem KKGewehr auf 100 m. Bei den Kreismeisterschaften gewinnt die BSG den 1. Platz vor Rahlstedt mit der Sportpistole (Heinz Mölck, KarlHeinz Brandt, Jörn Rode und Jürgen Naujock). Im Jahr darauf wird Heinz Mölck Kreismeister LP mit 364 Ringen und 4. bei den Landesmeisterschaften mit 376 Ringen (wieder 40-Schuß-Programm, der DSB wechselt so gerne Schußzahlen und Scheibengrößen). Mit der KK-Sportpistole siegt die BSG bei der Kreismeisterschaft und wird bei der LM Dritter (gleiche Mannschaft wie 1973 bis auf Michael Neumann, der für Naujock hinzukommt).
1976 ein neuer Stern am BSG-Pistolenhimmel, der leider nur kurze Zeit leuchtete: German Hertel Kreismeister Sportpistole, auch die Mannschaft mit Hertel, Brandt und Rautenberg sowie die Altersklasse mit Heinz-Otto Tollkühn, Herbert Schwarz und Kurt H. Ladendorf. ”Leider verzogen Heinz Mölck (Spanien) und Hertel (Frankfurt); beide hatten großes Talent und wären für die BSG Zugpferde geworden.
Auch das Vorderladerschießen mit dem Revolver wurde jetzt in der BSG geübt, auf 50 m Entfernung versuchten sich einige Schützen mit der Freien Pistole, der sogenannten Königsdisziplin der Kurzwaffen. In beiden Disziplinen wurde die BSG 1976 Kreismeister und Martin Aleidt siegte mit 91 Ringen mit dem Perkussionsrevolver.
Bei den Gewehrschützen brachte die ehemalige ungarische Nationalschützin Dr. Maria Roth belebende Elemente in die kleine weibliche Runde der BSG. Kitty Grubert, Jutta Messerschmidt und einige andere kamen in die Gewehrmannschaft. Maria Roth wurde 1976 Kreismeisterin im Liegendschießen mit 554 Ringen. In der Mannschaft mit Kurt Ladendorf und Harald Suhr belegte sie in der Altersklasse den 1. Platz; Ladendorf in der Einzelwertung mit 566 Ringen ebenfalls. Bei den Landesmeisterschaften erreichte Maria Roth zwei Siege mit dem Luftgewehr und KK 100 m. Harald Suhr mit dem Standardgewehr Altersklasse, Jürgen Naujock mit dem Perkussionsrevolver 92 Ringe und damit die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft!
Die Bogenschützen in der Schülerklasse wurden Landesmeister und Horst Sieler belegte den 1. Platz mit 1035 Ringen. Er nahm auch an der DM teil. Sein Vater Dieter wurde Kreismeister mit 1 122 Ringen in der Fita-Runde. In der Schützenklasse belegte die BSG mit Miske, Naujock, Steffens und Schaefer den 2. Platz im English Match.
Ende 1976 treten leider sieben Pistolenschützen, darunter die 1. Mannschaft, wegen zu geringer und zu schlechter Trainingsmöglichkeiten (offener Stand, ein Übungstag je Woche) aus der BSG aus. Einige gehen nach Hamwarde. Die Kurzwaffensparte braucht lange Zeit, um sich davon zu erholen. Unter Hans Böttcher wird ein Teil des Pistolenstandes überdacht, um wenigstens etwas verbesserte Bedingungen für das Schießen im Herbst und Frühjahr zu bieten” bei Eis und Schnee ist ein ordnungsmäßiges Training unmöglich.
1977 bei der KM Bogen gewinnt die BSG 1. Plätze bei den Schützen, Damen, Junioren und Schüler. Herren: Peters, Hartwig, Hammerschlag; Damen: Elke Miske, Bürthe Karen, E. Hammerschlag. Mit dem LG gewinnen Dr. Maria Roth, Kitty Grubert und Jutta Messerschmidt. Maria Roth wird auch Kreismeisterin in den Disziplinen LG, Standardgewehr, 100 m, Freie Waffe (120 Schuß Dreistellungskampf) und English Match. Mit der Sportpistole kommt die Juniorenmannschaft auf Platz 1: Sönke Bress, Jens Jensen und Andreas Ladendorf, - mit der LP wiederholen sie diesen Erfolg.
Bei den Kreismeisterschaften 1979 erreichen elf Schützinnen und Schützen den 1. Platz, - einige neue Namen tauchen auf: Luftpistole Beate Behnke (später verheiratete Ladendorf) 347 Ringe Jugendklasse; Gerd Viereckel 560 Ringe Sportpistole 2. Platz. Hans Böttcher Kreismeister Sportpistole Großkaliber mit 273 Ringen und Perkussionsrevolver 92 Ringe. Bei den Gewehrschützen schafft Jürgen Naujock mit 582 Ringen liegend den 3. Platz. Bei den Landesmeisterschaften kommt die BSG dreimal auf Platz 1, einmal 2. Platz und dreimal Rang 3. Beate Behnke 360 Ringe Luftpistole Jugend, Christian Andreas Ladendorf Sportpistole Junioren 566 Ringe, Juniorenmannschaft LP mit Ralph Weber, C. A. Ladendorf und Stefan Buck.
Bei den Norddeutschen Pistolenmeisterschaften siegen C. A. Ladendorf, Beate Behnke und St. Buck mit 1100 Ringen mit der LP in der Juniorenklasse. Die Schützenmannschaft mit Böttcher, Bress, Brandt und Viereckel schafft mit der GK- Mannschaft Platz 4. Elke Miske wird bei den LM Dritte in Bogen-Fita und Bogen- Halle.
München 1980 Deutsche Schießsportmeisterschaften: Die BSG bekommt ihren ersten DM-Titel: Beate Behnke wird mit 371 Ringen Luftpistole Deutsche Juniorenmeisterin, die Juniorenmannschaft mit Christian A. Ladendorf, Stefan Buck und Beate schafft 1089 Ringe und gewinnt mit dem 3. Platz Bronze!
Seit diesem Jahr fahren Beate und Christian in jedem August nach München, das heißt sie haben sich seither immer qualifizieren können und das geht nur an einem einzigen Tag”dem der Landesmeisterschaft. Seit 1980 kann die BSG in jedem Jahr zwischen drei und acht Schützinnen und Schützen zu den Deutschen Meisterschaften entsenden und hat oft nicht umsonst "Gut Schuß" gewünscht.
Wenn ich jetzt von Kreis- und Landesmeisterschaften weniger oder nichts berichte, ist das keine Überheblichkeit, sondern einfach Platzmangel. 1977 wurde ein Wanderpreis geschaffen: "Erfolgreichster Schießsportverein des Jahres bei den LM und DM" des Schützenkreises Sachsenwald. Die BSG hat ihn seither ununterbrochen gewonnen. Unsere Titel sind so zahlreich, daß ich die Erfolge hier nicht nennen kann. Bei den Hamburger Landes- und den Norddeutschen Meisterschaften sind die ersten drei Plätze vielleicht nicht so zahlreich für die BSG, doch auch diese können nicht alle genannt werden, sie beschränken sich aber zunehmend auf den Kurzwaffensektor und nur ab und zu kommen große Erfolge mit Bogen und Gewehr hinzu. Auch auf den Schießsportwochen in Bremen, Braunschweig, Hannover, Wolfenbüttel, Ritterhude, Harsefeld, Winsen, Ratzeburg und in näherer Umgebung werden viele Erfolge für die BSG erzielt.
Die Bergedorfer Schießsportwochen ziehen Jahr für Jahr rund 700 Schützinnen und Schützen ins Bergedorfer Gehölz. Längst wurde der Name in "Internationale Bergedorfer SSW" geändert und der Tiefstand mit ca. 500 Starts Ende der 70erJahre (durch eigene Fehler) wieder überwunden. Mit der Übernahme der Sportleitung durch Manfred Saß geht es mit den Schießsportwochen durch präzise und kontinuierliche Arbeit wieder aufwärts, wenn auch nicht wieder an die Grenze von 1000 Starts. Die Konkurrenz ist groß geworden: Es gibt zwischen sechs oder siebenmal so viele Schießsportwochen wie zu Beginn dieser Entwicklung. Aber für die Bergedorfer Schießstandgröße und drei Wochenenden ist die Teilnehmerzahl ausreichend. . . und die Schützen aus sieben deutschen Landesverbänden, aus den Niederlanden, England, Dänemark und Norwegen kommen fast alle jedes Jahr wieder. 1989 wird es die 21. Internationale Bergedorfer Schießsportwoche sein.
Von 1977 bis 1983 bin ich Spartenleiter Kurzwaffen der BSG und in diese Zeit fallen die Schallemissionsschwierigkeiten, die wir mit dem Pistolenstand auf den 25-m- Bahnen durch neu hinzugezogene "Nachbarn" am Möörkenweg bekommen. Wir werden gezwungen, einen geschlossenen Kurzwaffenstand mit zweimal fünf Schießständen zu bauen. Durch unsere langjährige Mitgliedschaft im Hamburger Sportbund und durch die sportlichen Erfolge gelingt es, finanzielle Zuschüsse vom HSB, vom Hamburger Sportamt und vom Bezirksamt Bergedorf zu erhalten. Unter dem 1. Vorsitzenden Jens Dau wird der Schießstand 1982 eingeweiht. Viele, viele Arbeitsdienststunden durch fast alle Pistolenschützen, voran Peter Feucht, Gerd Viereckel, Norbert Bodenstein und Peter Dinter, werden geleistet, bis der erste Schuß fällt. Trotz Kaliber .357 Magnum ist draußen nur ein flüsterndes "Plopp" zu hören.
Im gleichen Jahr wird Lothar Tennstedt mit dem Perkussionsrevolver Hamburger Landesmeister und in Pforzheim bei der Deutschen Meisterschaft mit 94 Ringen Neunter.
1984 in Ruhpolding, Endkampf um den DSB-Pokal Luftpistole: Gerd Viereckel wird mit 380 Ringen Einzelsieger, die Mannschaft belegt den 10. Platz mit Lothar Tennstedt, Christian und Beate Ladendorf, dem Altschützen Heinz-Otto Tollkühn und dem Junior Hans-Peter Thomsen.

In München bei den Deutschen Meisterschaften des gleichen Jahres feiern BSG- Schützinnen Triumphe: Karin Voß wird mit der Luftpistole und 377 Ringen Deutsche Meisterin, die Damenmannschaft mit Karin, Beate Ladendorf und Gudrun Grüttner mit 1096 Zweite und gewinnt Silber.
1985 wird unsere Schützenmannschaft Luftpistole”verstärkt durch den von der Wandsbeker Schützengilde für diese Disziplin zu uns gekommenen Jochen Siemers ” Fünfter und Jochen erreicht den 4. Platz (2238 bzw. 573 Ringe). Jetzt werden auf der DM wieder 60 Schuß in der Schützenklasse geschossen. Die anderen Mannschaftsmitglieder sind Christian Ladendorf, Lothar Tennstedt und Gerd Viereckel, der neue Spartenleiter Kurzwaffen.
1985 gewinnt die BSG auch den Endkampf um den DSB-Pokal in Sandhausen mit einem sehr guten Ergebnis (C. Ladendorf 384, L. Tennstedt 381, J. Siemers 375, B. Ladendorf 368, G. Viereckel 364 und Ulrich Grüttner 357 Ringe) und darf den Wanderpokal, ein großer Bergkristall, mit nach Bergedorf nehmen. Doch die Freude währt nicht lang: Es folgt eine Disqualifikation, weil der Polizeisportverein München Einspruch einlegt und uns einen Regelverstoß nachweist. Wir hatten Jochen Siemers einen Monat zu früh für die BSG schießen lassen. Außer der Urkunde mußten die Auszeichnungen zurückgegeben werden.
1986 wird dann Beate Ladendorf Deutsche Meisterin Luftpistole mit 378 Ringen und die Mannschaft gewinnt ebenfalls Gold mit Beate, Karin Voß und Gudrun Grüttner (1099 Ringe). Das ist das erste Mannschaftsgold einer DM für die Bergedorfer SG.
Im gleichen Jahr gelingt unserer Bundesligamannschaft, die bereits einige Jahre dort mitmacht, im Endkampf in Dortmund ein weiterer Erfolg: 2. Platz mit 11334 Ringen durch Christian Ladendorf, Jochen Siemers, Lothar Tennstedt und Beate Ladendorf. Nur dem deutschen Abonnementsmeister SV Hegelberg-Vellmar, Hessen, mußten unsere Schützen den Vortritt lassen. Doch schon 1987 drehte die gleiche Mannschaft den Spieß um und wurde mit 1138 1 Ringen vor Hegelsberg-Vellmar Deutscher Bundesligasieger.
1988 beginnt mit einem Paukenschlag: Beate und Christian Ladendorf starten in der Nationalauswahl beim internationalen Wettkampf in München im Januar und werden von den deutschen Teilnehmern jeweils Dritter. Da dieser Wettkampf gleichzeitig Ausscheidung für die Europameisterschaft ist, haben sich beide für die EM in Stavanger, Norwegen, qualifiziert. Beate schoß 375, 381 und 376 Ringe; "Christian steigerte sich von Mal zu Mal und sicherte sich hinter Arndt Kaspar und Alfons Messerschmidt mit 572, 574 und 577 Ringen die EM-Fahrkarte", schrieb Peter Klinger im Norddeutschen Schützen. Beate gewann mit der deutschen Damen- Nationalmannschaft in Stavanger die Silbermedaille, Christian lag mit den Schützen im Mittelfeld der Europabesten LP-Schützen.
Bei den Landesmeisterschaften wurde die BSG dann mit LP wieder einmal Sieger, doch Christian schoß mit 390 Ringen im 40-Schußprogramm Hamburger Rekord. (Bei einem Bundesligakampf in Berlin hatte er mit 588 Ringen inoffiziell bereits den deutschen Rekord um drei Ringe überboten.)
In München kam dann der Höhepunkt: Christian Ladendorf wird Deutscher Meister Luftpistole mit 585 Ringen (deutscher Rekord eingestellt, den Wolfgang Müller und Klaus Adamek seit 1982 bzw. 1985 halten) und stellt im Finalkampf”weitere zehn Schuß der acht Besten nach dem 60-Schuß-Programm) neuen deutschen Rekord mit 681,1 Ringen auf. Die Herrenmannschaft mit Christian, Jochen Siemers und Lothar Tennstedt wird Vizemeister mit 1723 Ringen, d. h. 1 Ring weniger als die deutsche Meistermannschaft SV Hegelsberg-Vellmar. Die Damen mit Beate Ladendorf (Einzel 8. Platz), Christine Friedrich und Karin Voß werden Deutscher Meister mit 1 1 13 Ringen.
Mit dem Luftgewehr gelang 1989 unseren Junioren Daniela Harten, Britta Schneegaß und Sven Köble der Sieg in der Landesliga Jugendt Junioren,”ein Novum für die BSG-Gewehrschützen. Bei der Landesmeisterschaft Luftgewehr holen die Juniorinnen Daniela Harten, Britta Schneegaß und Claudia Compall die Landesmeisterschaft. Daniela wird mit 386 Ringen Hamburger Meisterin der Juniorinnen und qualifiziert sich zur DM 1989.
Von den Kurzwaffenschützen qualifizieren sich wiederum mit der LP die bekannte 1. Mannschaft der Damen und der Herren sowie Gudrun Grüttner in der Damen- Altersklasse (359) und Bernd Görges mit 375 Ringen in der Schützenklasse für die "Deutschen" im August in München. Wenn sich auch die vielen großen Erfolge des Vorjahres bei den DM nicht wiederholen werden, so sind neun Qualifikationen allein aber schon ein sehenswerter Erfolg.
Diese Ergebnisse wären eigentlich ein guter Abschluß für diesen Bericht, der im Juni 1989 geschrieben wird - doch gibt es nicht nur diese Spitzengruppe unter den Sportschützen der BSG. Auf unseren Schießständen herrscht ein lebhafter Trainings- und Wettkampfbetrieb. Die jungen Schützinnen und Schützen schießen mit Mannschaften auf Kreis- und Landesebene in Rundenwettkämpfen und Meisterschaften in den Disziplinen Luftgewehr, LG-Dreistellung, Standardgewehr (Dreistellungskampf KK), English Match (KK-liegend) 100 m (KK Freihand) und weiteren olympischen und nichtolympischen Wettbewerben. Jugendleiter Jürgen Böhrnsen und Jugendsportwart Thorsten Paulssen werden seit einigen Monaten durch einen HSB-Lizenz-Ubungsleiter (Michael Müller, Barsbüttel) unterstützt.
Bei den Gewehrschützen sind es außer den Junioren vor allem die Oldtimer Karl- Wilhelm Schaefer (Sportwart), Klaus Steffens und Hans-Jörg Miske, die in den Gewehrdisziplinen für neue Erfolge in der Altschützenklasse sorgen. Die BSG hofft, daß jüngere Schützen, die das Talent haben, ihrem Beispiel bald folgen werden. Auch eine Mannschaft in KK-Standauflage hat sich nach langer Pause neu formiert. Wir nehmen mit Mannschaften in den Gewehrdisziplinen auf Kreis- und Landesebene an Rundenkämpfen und Meisterschaften teil.
In der Kurzwaffensparte - der zahlenmäßig stärksten - stellt die BSG mit der Luftpistole fünf, mit der Sportpistole drei Mannschaften in den verschiedenen Kreis- und Landesligen. Auch alle anderen sechs Kurzwaffendisziplinen einschließlich Vorderlader werden von den Schützinnen und Schützen beschickt. Hier sind auf allen Ebenen Erfolge oder zumindest mittlere Ränge zu vermelden.
Eine kleine Gruppe Kurzwaffenschützen übt seit einiger Zeit auch das sportliche Flintenschießen auf Wurfscheiben in Ratzeburg aus. Wenn dieser Sport für die Beteiligten hauptsächlich Spaß und Abwechslung bedeutet, so wurde mit Gerd Viereckel in der Disziplin Skeet bereits ein Kreismeister gestellt (76 von 100 Wurfscheiben, früher Tontauben genannt).

Ebenso neu ist das Schießen mit Vorderlader-Gewehren in der BSG, das 1989 zum ersten Mal mit einer Vereinsmeisterschaft ausgeübt würde. Allerdings sind die Schießzeiten auf einem 5O-m-Stand durch Behördenauflagen wegen der Schallemission sehr stark eingeschränkt.